Nachdem wir uns die Dekorationen in „industrial style“ und „botanical style“ vorgestellt haben, ist nun der „boho style“ dran. „Bohemian style“ (auch als „gypsy style“, „hippie chic“ oder „boho chic“ genannt) erfreut sich seit langem einer großen Beliebtheit. Sowohl in der Mode, Schmuckerei als auch im Interieur. Die Grundidee des böhmischen Stils ist das Brechen von Regeln und Konventionen Das hört sich doch toll an, nicht wahr?
Wenn ihr euch unter diesem Begriff immer noch nichts vorstellen könnt, erinnert euch einfach an die Hippies, Gypsies oder Sommerfestivale. Die Farbrevolution, Schichtung von Materialien, Farben, Strukturen und Formen, Wahlfreiheit, Lässigkeit und das Kombinieren von Unkombinierbarem… – so sieht „Boho“ im Interieur aus. Wörtlich, ein organisiertes Chaos.
Wenn man schon mal über den böhmischen Stil redet, kann man keinesfalls das auffälligste Merkmal Macrameé vergessen. Es ist eine spezielle Knotenbindungstechnik, die schon seit Jahrtausenden angewendet wird. Heute zeige ich euch ihre abgespeckte Version in Form von einer einfachen Wanddekoration. Einfacher wie bei den Makremeé Expertinnen. Macht euch aber darauf gefasst, dass diese selbstgemachte Deko trotzdem etwas Geduld und Feinmotorik erfordert. Seid ihr bereit? Los geht´s!
Man braucht:
1x Holzzweig (z.B. Birke)
1x Wolle (die Farbe hängt von euren persönlichen Präferenzen ab)
7 Holzkugeln (können genauso bunte sein)
Los geht´s:
1. Als erstes wickelt ihr das Wollstück auf beiden Seiten herum um es aufzuhängen. Das restliche Verfahren empfehle ich in einer hängender Position zu realisieren.
2. Nun könnt ihr mit den Quasten beginnen. Ich habe für die Herstellung regelmäßige Fäden in einer Länge von ca. 15 cm geschnitten, wobei jeder Quast ca. 30 solche Fäden binhaltet. Seid ihr mit dem Schneiden fertig, verknotet jeweils 30 Fäden per Quasten, indem ihr diese halbiert und die Mitte mit einem Doppelknoten zusammen bindet. Jetzt nehmt das zweite Fadenstück und verknotet die ganze Quaste im oberen Bereich mit einem festen Doppelknoten. Die beiden Fadenenden könnt ihr entweder kurz abschneiden oder mit einer Vernähnadel ins Innere der Quaste ziehen. Abschließend schneidet die gewickelten Fäden der Quaste in der gleichen Länge ab. Auf diese Art und Weise bereitet euch die restlichen 9 Quasten vor, welche für die Herstellung der Wanddeko benötigt werden. Eine etwas einfachere Anleitung findet ihr auch HIER. click
3. Seid ihr fertig, könnt ihr mit dem Aufhängen beginnen. Hier ist eure Geschicktlichkeit und Präzision gefragt:
- Es ist wichtig, die Abstände, in der die einzelnen Fasern später hängen, festzulegen. Die Fäden müssen in möglichst gleichmäßigen Abständen aufgehängt werden, sonst hat das Endergebnis nicht die gewünschte Wirkung.
- Genauso müsst ihr die symmetrische Gleichmäßigkeit der hängenden Teile berücksichtigen, damit sie ein zusammenpassendes Muster bilden. Das bedeutet: Die äußeren Fasern sind kürzer, die inneren länger und die Kugeln bilden die Form eines Dreiecks. Um es euch leichter zu machen, biginnt vom Außen nach Innen. Hängt erst den ersten Garn mit der Kugel links oder rechts auf und wiederholt den Vorgang auf der anderen Seite. Macht weiter mit dem zweiten von links und zweiten von rechts usw...
4. Wie befestigt man die Holzkugeln? Messt mithilfe von den erst aufgehängten Fäden ab, wo die nächste platziert werden soll, damit am Ende ein schönes Dreieckmuster entsteht. Dort, wo die Kugel hängen soll, macht einen Knoten. Dann wiederholt den Vorgang an derselben Stelle so oft, bis der Knoten das Innenloch der Kugel füllt. Auf diese Art und Weise bleiben diese an dem gewünschten Platz hängen, ohne dass sie verrutschen.
5. In den mittleren Bereichen, wo sich jeweils zwei Quasten befinden, stellt sicher, dass sich die danebenhängenden Quasten (zweite rechts / zweite links) ungefähr in der Mitte der beiden benachbarten befinden. Alles, was ihr tun müsst, bevor ihr es zusammen bindet und verknotet, gründlich abmessen und anpassen. Ihr könnt euch mit der selbsterklärenden Illustration helfen.
Foto: Lucididit, Unsplash