Unsere Großeltern lebten noch zu den Zeiten, wenn selbstgebackenes Brot und frisch gemolkene Milch ein selbstverständlicher Bestandteil der Tagesmahlzeiten war. Dann sind wir dem Konsumwahn verfallen und die Traditionen waren im Eimer. Die ökologische Situation zwingt uns jedoch, unsere Gewohnheiten neu zu bewerten. Heutzutage, jetzt weiss ich nicht ob gott sei dank oder leider Gottes (im Bezug auf die Umstände), kehren wir wieder mehr zum Selbstanbau und zur Eigenproduktion zurück. Die Begriffe wie biologisch, handgemacht, hausgemacht oder abfallfrei liegen wieder im Mittelpunkt. Ebenso der Anbau von Kräutern und das Kochen mit frischen biologischen Zutaten.
Man muss nicht unbedinngt in einem Haus mit Garten wohnen um die Kräuter pflanzen zu können. Diese können genauso am Fenster, auf einem Balkon oder auf der Terrasse wachsen. Sie nehmen nicht viel Platz weg, sorgen für ein grünes Zuhause, ein angenehmes Aroma und sind das perfekte I-Tüpfelchen für hausgemachte Kosmetik, Desserts oder eure Lieblingsgerichte. Die Kräuter haben eine heilende und wohltuende Wirkung auf unseren Geist und Körper. Außerdem kann man sie am Ende der Saisson trocknen oder einfrieren lassen und für den Rest des Jahres verwenden. Schauen wir uns an, welche Kräuter auf eurem Balkonen nicht fehlen dürfen, wie man sie pflegen, verarbeiten und verwenden kann.
Zu Hause habe ich Folgendes:
Kräuter: Minze, Basilikum, Schnittlauch, Thymian, Oregano (mehrere Arten), Rosmarin, Minze, Petersilie, Salbei, Lavendel, Chilli
Vom Gemüse: Paprika, Tomaten, Gurken
Vom Obst: Mini-Melone, Himbeeren, Erdbeeren, Johannisbeeren, Mini-Orangen (Orange)
Und jetzt haltet euch fest! All das wächst nur auf einem Balkon! Man muss nur ein paar Grundregeln befolgen um schöne grüne Kräuter zu Hause zu haben. Ich werde mit euch nun meine Erfahrungen teilen, die ich in meinem „Gartenrausch“ gesammelt habe.
Glaubt bloß nicht, dass ich schon immer ein Gespür für Pflanzen hatte. Wenn ich vor 4 Jahren eine Topfblume bekommen hätte, könnt ihr euch sicher sein, dass sie innerhalb von zwei Wochen so gut wie tot gewesen wäre (das war die maximale Lebensdauer einer Pflanze). Was garantiert also den Erfolg?
Pflanzenanbau
Was glaubt ihr, Samen oder Stecklinge? B ist richtig. Wenn es um einen Gartenanbau geht, dann kann man deffinitiv Samen nehmen, aber für die Balkonzucht empfehle ich nach fertigen Kräutern zu greifen. Erstens, weil das Anpflanzen von Samen viel anspruchsvoller und zeitaufwendiger ist. Zweitens deswegen, weil man bei der zuletzt erwähnten Alternative größere Erfolgschancen hat. Wann sollte man mit Pflanzenanbau beginnen? Merkt euch den 15. Mai. Nach diesem Datum, wenn es keine Morgenfröste gibt, können ihr die Käuter raus. Vergesst aber nicht, die Pflanzen zu aklimatisieren, bevor sie auf den Balkon rausgestellt werden – sie müssen sich an die kältere Umgebung erstmal gewöhnen, damit sie keinen Shock bekommen.
Vorsicht, kauft die Kräuter nie in den Supermärkten, sondern in Gartencentern oder Fachgeschäften! Ich kann euch nicht genau sagen warum, aber sie halten selten länger als ein paar Wochen. Kauft euch gleich auch ein gutes Substrat und Blumentöpfe für das spätere Umtopfen. Sucht nach einem Kräutersubstrat, denn es ist nicht egal welche Erde ihr verwendet. Jede hat andere Nährstoffe, die an die eine oder andere Art des Anbaus angepasst ist. Wenn ihr auf Nummer sicher gehen wollt, dann fragt nach einem Biodünger (verwendet bloß keine Chemikalien, ihr werdet es essen!). Ich persönlich benutze aber keine.
- TIPP: Wenn ihr Einwegkräuter oder ein Bündel im Geschäft kauft und nicht sofort verwendet, legt diese in kaltes Wasser. So bleiben sie länger frisch. Wenn ihr sie länger lagern möchtet, bewahrt sie in Behältern oder Beuteln im Kühlschrank auf oder friert sie ein.
Nun können die Pflanzen umgetopft werden. Wählt dafür einen Behälter mit einem mindestens 3 bis 4 cm größeren Durchmesser als die Originalbehälter. Dies ist extrem wichtig, damit die Pflanze wachsen kann und die Wurzeln genügend Platz haben. Es ist eine einfache Mathematik: Je größer der Blumentopf ist, desto größer wird die Pflanze. Dies gilt insbesondere für Basilikum und Rosmarin. Paprika und Tomaten brauchen tiefe Behälter. Stellt sicher, dass sie die Ablasslöcher auf der Unterseite haben, deswegen werdet ihr auch die dazu passenden Untertöpfe benötigen. Dies ist äußerst wichtig, da sonst kein Wasser abfließen und der Boden nicht atmen kann. Die Pflanze würde langsam aber sicher absterben.
Nach dem Kauf ist es wichtig die Pflanze so schnell wie möglich umzupflanzen. Entnehmt sie vorsichtig aus dem ursprünglichen Plastikbehälter. Achtet darauf, dass die Wurzeln nicht beschädigt werden. Befüllt den Boden des Blumentopfes mit einer Drainageschicht (Tonschindeln, Styropor, Steine) und einer dicken Substratschicht. Idealerweise trennt ihr die Drainageschicht von dem Substrat mit einem Baumwolltuch. Nun kommt die Pflanze hinein. Bedeckt sie mit Erde, die ihr mit etwas Sand vermischt habt. Das tut den Pflanzen gut. Zuletzt nur noch gießen und der erste Schritt ist so gut wie geschafft.
- Im Allgemeinen kann man sagen, dass Kräuter keine zu nasse, kalte und feuchte Umgebung mit starkem Wind mögen. Seid vorsichtig auch wenn die Kräuter bei euch zu Hause am Fenster stehen. Wenn sich die Heizung direkt darunter befindet, trocknet das Substrat schneller aus.
Wenn ihr die Kräuter im Topf mischen wollt, achtet darauf, dass ihr Kräuter in einen Topf einpflanzt, die dieselben Bedingungen brauchen. Man kann Salbei, Petersilie und Schnittlauch gemeinsam in einem Behälter pflanzen. Oder Anis, Dill, Koriander und Fenchel. Ihr könnt auch versuchen, verschiedene Basilikumsorten in einem Topf zu kombinieren. Seid jedoch vorsichtig bei der Minze oder Thymian. Diese sind platzraubend und könnten andere Pflanzen unterdrücken
Lage
Jetzt findet für eure Pflanzen den richtigen Ort, an dem sie die besten Wachstumsbedingungen haben werden. Ich habe alle auf einem Balkon platziert, je nach Ausrichtung und Sonnenlichtmenge. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf die Pflanzen. Ich habe sie so lange hin und her geschoben, bis ich herausgefunden habe, in welcher Umgebung sie sich am besten fühlen. Rosmarin, Orangenbaum und Lavendel lieben Trockenheit und viel Sonnenschein. Deshalb habe ich sie auf eine offene Terrasse gestellt, die praktisch von morgens bis abends beleuchtet ist, und an heißen Sommertagen steigt die Temperatur auf über 40 Grad.
Alle anderen Kräuter haben diese Hitze nicht vertreten, also habe ich sie auf einen offenen Balkon gestellt, der Richtung Norden ausgerichtet ist. Es gibt dort genug Licht, trotzdem aber nicht direkt, so dass sie vor Sonnenstrahlen und Austrocknen geschützt sind. Ich habe von vielen Ecken gehört, dass für die Kräuter die sündliche Ausrichtung am besten geeignet ist und die nördliche am wenigsten. Ich kann das genaue Gegenteil bestätigen. Meine Kräuter fühlen sich dort pudelwohl. Hochbeete sind für Kräuter immer ideal.
Bewässerung
Feuchtigkeit ist für Kräuter essentiell. Stellt sicher, dass ihr nicht zu viel oder zu wenig gießt. Manche Kräuter brauchen Wasser täglich, anderere alle zwei Tage aber alle regelmäßig. Wenn ihr dafür keine Zeit habt, gibt es noch eine Alternative, indem ihr die Oberfläche mit einer Lebensmittelfolie abdeckt.
Versucht immer die Bodenfeuchtigkeit zu testen bevor ihr gießt. Wenn das Substrat noch feucht ist, wartet noch ab. Oder schaut in die Unterteller rein. Wenn dort Wasser steht, ist klar, sie noch nicht gegossen werden müssen. Beachtet auch die Blätter der Pflanzen. Wenn sie schlabrig und weich sind, haben sie höchstwahrscheinlich Durst. Vorausgesetzt, wir reden über heiße Sommertage, gieße ich im Sommer zweimal am Tag: in der früh und spät am Abend, niemals aber mitten am Tag! Sonst nur am Morgen (wenn sie abends gegossen werden, kann der Boden schimmeln).
Beim Bewässern achtet auch darauf, dass das Wasser nicht direkt auf die Blätten gegossen wird, da sie in der Sonne sonst leichter verbrennen. Die Wassertropfen wirken an der direkten Sonne wie eine Lupe wodurch die Blätter leicht austrocknen.
Schneiden
Die Kräuter sollten regelmäßig geschnitten werden, damit sie büschen können. Wenn ihr das nicht tut, werden sie härten und blühen (Basilikum oder Schnittlauch). Beim Basilikum ist es wichtig nach den letzten Blättern oberhalb abzuschneiden, damit er weiter wachsen kann. Den Schnittlauch darf man nicht zu kurz schneiden, sonst vergilbt er und trocknet aus.Bei Rosmarin darf man nur die Blätter oder junge Zweige abschneiden, nie aber dicke Holzzweige.
Nun haben wir die Grundlagen des richtigen Umgangs mit den Pflanzen hinter uns. Jede hat aber ihre Besonderheiten, die man beachten sollte. Schauen wir uns die einzelnen Kräuter im Detail an und fassen wir zusammen, wie man sie pflegen, verarbeiten und verwenden kann:
Minze
Pflege:
Die Minze mag kein direktes Sonnenlicht, also wählt eher einen schattigen Ort für sie. Spendet genug Feuchtigkeit, besonders wenn es heiß und trocken ist. Die Minze ist praktisch wie Unkraut, sie wächst schnell und braucht viel Platz. Deswegen sollte man sie nicht mit anderen Pflanzen in einem Topf mischen.
Wirkung:
Minze ist eine reichhaltige Vitamin A-Quelle, zwei Esslöffel bieten mehr als die Hälfte der empfohlenen Tagesdosis. Minze ist gut für den Atem und die Verdauung, hilft bei Übelkeit, Kopfschmerzen, Atemstörungen, Asthma und Akne. Ätherische Öle in der Minze wirken sich positiv auf die Sportleistung, Atemfrequenz und Blutdruck aus.
Verwenund:
Minzblätter sind am aromatischsten, wenn sie frisch sind, aber man kann sie auch trocknen (Tee) oder einfrieren lassen.
Basilikum
Pflege:
Basilikum mag zwar kein direktes Licht, braucht aber trotzdem genügend Wärme und gute Bewässerung. Basilikum ist eine pflegeintensive Pflanze, wenn er aber mal umgetopft wird (in einen ausreichend großen Topf), regelmäßig mit Wasser versorgt und geschnitten wird, werdet ihr staunen, wie buschig er sein kann. Duftende Blätter werden noch bevor er blüht gepflückt – da die ätherischsten Öle am intensivsten sind. Um das Blühen zu verzögern (denn dann wird die Pflanze hard und holzig), muss man sie rechtzeitig schneiden.
Wirkung:
Basilikum ist bekannt für seine Fähigkeit, die Nerven zu beruhigen, ist auch eine gute Ballaststoffquelle und hat entgiftende Wirkungen auf die Leber. Nach einer schweren Nacht solltet ihr Basilikum unbedingt ins Frühstück einbeziehen. Zudem hilft Basilikum gegen Kopfschmerzen und Migräne, bei einer Erkältung oder Grippe, bei Menstruationsbeschwerden, hilft bei Appetitlosigkeit, in stressigen Situationen, bei Erschöpfungszuständen, bei Überarbeitung, bei Konzentrationsschwäche oder Hautproblemen.
Verwendung:
Basilikumblätter werden frisch, getrocknet und gefroren verwendet. Am aromatischsten sind natürlich die Frischen.
Melisse
Pflege:
Die Zitronenmelisse braucht relativ viel Platz. Sie gedeiht am besten an sonnigen bis halbsonnigen und geschützten Standorten. Man kann das Gewürzkraut zwar auch im Topf kultivieren, allerdings ist es so starkwüchsig, dass es ständig umgetopft werden muss und nach einem größeren Pflanzgefäß verlangt.
Wirkung:
Die Melisse (Zitronenmelisse) wird wegen ihrer beruhigenden und blähungsmindernden Wirkung geschätzt. Sie beruhigt den Geist, schützt die Gehirnzellen, hält den Blutzuckerspiegel auf einem stabilen Niveau und unterstützt die Leberfunktion. Die Melisse wird auch in der Kosmetik verwendet, weil sie die Haut schön strahlend aussehen lässt.
Verwendung:
Als Erntezeitpunkt bevorzugt man – wenn man die Melisse im eigenen Garten hat – die Zeit vor der Blüte. Dann haben die Blätter ihren vollen aromatischen Geschmack und Duft. Die Melissenblätter können frisch verarbeitet oder getrocknet verwendet werden. Die Trocknung soll schonend erfolgen – bei maximal 40° Celsius – damit das ätherische Öl in den Blättern zum Großteil erhalten bleibt.
Schnittlauch
Pflege:
Schnittlauch ist im Grunde sehr pflegeleicht. Er braucht allerdings viel Licht und Luft und im Sommer eine gute Wasserversorgung, sonst werden die Röhrenblätter trocken und strohig. Man sollte ihn regelmäßig schneiden, am besten bevor er zum Blühen beginnt.
Wirkung:
Der Schnittlauch hat eine blutreinigende, harntreibende und schleimlösende Wirkung. Die Röhrenblätter haben eine antientzündliche sowie antioxidative Eigenschaft und können das Risiko für Bluthochdruck und Krebs senken. Im Vergleich zu anderen Lauchgewächsen bzw. Gemüsearten und Kräutern zeichnet sich der Schnittlauch durch einen hohen Gehalt an Ballaststoffen aus, welche unsere Darmtätigkeit anregen, Verstopfungen entgegenwirken und das Risiko für Darmkrebs senken. Er ist wirksam gegen Parasiten, senkt den Blutdruck, schützt vor Lungenkrebs, hat eine desinfizierende Wirkung, reduziert die Produktion von Cholesterin und so weiter…
Verwendung:
Ähnlich wie etwa Basilikum verliert auch Schnittlauch beim Trocknen viel von seinem Aroma und sollte daher frisch verbraucht werden. Wenige Tage lassen sich überbrücken, wenn ihr die Schnittlauchbünde in ein Glas Wasser stellt. Schnittlauch lässt sich für den Winter einfrieren, wenn ihr ihn vorher in kleine Stücke schneidet.
Petersilie
Pflege:
Petersilie mag keine scharfe Sonne. Wenn die Blütenblätter gelb werden, haben sie zu viel davon, wenn sie hängen, müssen sie gegossen werden. Regelmäßige Bewässerung ist unerlässlich. Obwohl die Petersilie langsam wächst, ist sie ziemlich widerstandsfähig. Zum Beispiel kann es gegen Kälte und Temperaturabfälle auch ohne Schaden überleben. Im Winter wuchs er auf dem Balkon sogar unter einer dicken Schneedecke,
Wirkung:
Petersilie enthält die Vitamine A und C, und nur ein Esslöffel bietet mehr als die Hälfte der empfohlenen täglichen Einnahme von Vitamin K.
Verwendung:
Wir verwenden Petersilie in allen drei Formen – frisch, getrocknet und gefroren.
Koriander
Pflege:
Koriander mag keine direkte Sonne, gedeiht an einem sonnig-warmen, halbschattigen bis schattigen und geschützten Standort. Wegen der tiefen Wurzeln benötigt er relativ tiefe Böden.
Wirkung:
Der Koriander enthällt vor allem ätherische Öle, Vitamin C, Kohlenhydrate und Mineralstoffe. Reinigt den Organismus von Giften und Schwermetallen, lindert Arthritis und Rheuma, senkt den Cholesterin- und Blutzuckerspiegel, normalisiert die Verdauung, lindert Menstruationsbeschwerden, heilt Mundgeschwüre und Wunden im Mund, schützt die Augen und hilft bei Hautkrankheiten.
Verwenung:
Die Blätter werden nicht getrocknet, werden nur frisch oder gefroren verwendet.
Thymian
Pflege:
Die Thymiankultur auf dem Balkon und Fensterbrett funktioniert problemlos. Voraussetzung ist eine sonnige Lage und gut durchlässige Erde. Hierzu wird die Erde mit grobem Sand versetzt. Stauende Nässe im Wurzelbereich führt dauerhaft zum Pflanzentod.
Wirkung:
Thymian wird seit langem als pflanzliches Heilmittel bei Atemproblemen wie Bronchitis und auch wegen seiner antiseptischen Eigenschaften eingesetzt. Was noch besser ist, Thymian enthält praktisch keine Kalorien und bietet eine hervorragende Unterstützung für Vorspeisen und Salate. Versucht ihn in den Champagner zu werfen. Ihr entdeckt neue Dimensionen des Geschmacks.
Verwendung:
Wir verwenden Thymian praktisch in allen drei Formen – frisch, getrocknet und gefroren.
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Rosmarin
Pflege:
Als wärme- und sonnenliebende Pflanze gedeiht Rosmarin am besten auf einem vollsonnigen, warmen und geschützten Platz. Gießt die Pflanze nur sparsam, denn sie benötigt nicht viel Wasser. Fallen die Nadeln ab, giesst etwas mehr. Dennoch ist zu viel Wasser schlimmer als zu wenig.
Wirkung:
Sein Aroma stimuliert die Gehirn- und Herzfunktion, verbessert das Gedächtnis, lindert Stress und Depressionen, löst Nervenstress, reduziert Kopfschmerzen und Migräne. Verbessert die Verdauung und schützt gleichzeitig die Kleidung gegen Insekten im Schrank.
Verwendung:
Für kulinarische Zwecke verwenden wir frische oder getrocknete Blätter und Blüten. Rosmarin frieren wir nicht ein.
Salbei
Pflege:
Die Pflanze ist sehr anpassungsfähig, und wenn sie einen sonnigen, warmen Standort mit viel Sonne bekommt, gedeiht sie gut. Längere Trockenzeiten übersteht Salbei problemlos, Staunässe verzeiht er aber nicht.
Wirkung:
Salbei enthält Schweißbegrenzungsmittel, hat sehr starke entzündungshemmende und desinfizierende Wirkungen, wirkt gegen Durchfall, verbessert die Verdauung, die Gallenblase und die Leberfunktion. Entfernt Geruch aus dem Mund und reduziert Blutzucker. Äußerlich wird Salbei bei Zahnfleisch- und Halsentzündungen angewendet. Die Salbeiblätter wirken, als Tee zum Gurgeln zubereitet, entzündungshemmend bei Mund- und Rachenraumerkrankungen. Salbei dient auch als natürliches Heilmittel gegen Angstzustände, Müdigkeit und unterstützt Denkprozesse und Gedächtnisfunktionen. Ich verwende Salbei gegen Halsscherzen oder in der Küche. Schaut euch zum Beispiel mein Rezept für Lachs saltimbocca an.
Verwendung:
Die Blätter werden nicht getrocknet, sondern nur frisch oder gefroren verwendet. Meist werden frische Blätter gepflückt. Für den unverwechselbaren Geschmack und Duft genügt es nur eine oder zwei Blätter pro Portion zu mehmen.
Lavendel
Pflege:
Lavendel ist eine relativ große Pflanze, die draußen am besten wächst. Wählt einen sonnigen Standort, an dem sie täglich acht Stunden Licht bekommt. Wenn ihr es im Inneren wachsen lassen möchtet, stellt sicher, dass der Boden gut durchlässig ist und genügend Wasserablauföffnungen am Boden des Blumentopfes vorhanden sind.
Wirkung:
Lavendel ist nicht nur eine schöne Pflanze, sie bringt auch viele gesundheitliche Vorteile mit sich. Ihr Duft hat beruhigende Wirkungen, die euch beim Schlafen helfen. Lavendel enthält sogar Antioxidantien, die als Polyphenole bekannt sind und mit dem entzündeten Bauch kämpfen.
Verwendung:
Lavendel wird meistens in trockenem Zustand verwendet, frische Blumen sind aber viel aromatischer.
Oregano
Pflege:
Oregano gehört zu den wild wachsenden Kräutern. Ideal sind für die Pflanze 18 – 20 °C. Bei höheren Temperaturen gewöhnt er sich an das Sonnenbaden, wodurch die Pflanze stark geschwächt wird.
Wirkung:
Er hat starke antibiotische und entzündungshemmende Wirkungen, hilft bei Schlaflosigkeit, ist ein starker Antioxidant und enthält viele Vitamine, daher ist er in unserer Küche mehr als willkommen.
Verwendung:
Oregano (ohne Stiele) kann kontinuierlich gesammelt oder nach Bedarf getrocknet werden.
Verarbeitung
Ich persönlich pflanze Kräuter zwischen März und Mai ein. Einige wachsen sogar im Winter (wie Schnittlauch, Thymian …). Die Kräuter sollten kontinuierlich geschnitten werden, aber ich gönne denen einmal in ein paar Wochen einen kurzen Sommerschnitt. Dadurch können sie weiter wachsen und büschen. Während des Sommers schneide ich 2-3 Mal, so dass auch für die Nachbarn, Bekannte und Eigenbedarf genug bleibt. Die Kräuterernte wird gefroren oder getrocknet. Und wie macht man das?
Wie soll man die Kräuter verarbeiten?
Trocken oder einfrieren?
Im Prinzip beides. Kräuter trocknen hängend in Stielen oder lose auf einem Sieb verteilt, jedoch immer im Schatten und an einem ausreichend belüfteten Ort. Die Küche ist es meistens nicht (wegen Dampf, Feuchtigkeit …) Wenn ihr es beschleunigen wollt, könnt ihr sie im Backrohr oder in der Mikrowelle trocknen lassen. Die Kräuter mit Backpapier auf das Backblech legen und in den Ofen legen, den ihr auf eine sehr niedrige Temperatur eingestellt habt. In der Regel sollten 30 Grad nicht überschritten werden. Regelmäßig wenden und überprüfen.
Sie sind bereit zu lagern, wenn sie brechen, aber trotzdem nicht so spröde sind, dass sie zu Staub zerfallen. In einem geschlossenen Behälter vor Licht geschützt lagern. Achtung! Wenn sie eingelagert werden bevor sie gut getrocknet sind, werden sie schimmeln!
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Foto: Lucididit, Unsplash