Was darf auf eurem Weihnachtstisch nicht fehlen? Ich muss zugeben, dass Tisch dekorieren nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen gehört (Innendekoration, die Herstellung und das Verpacken von Geschenken macht mir mehr Spaß), aber dieses Jahr gebe ich mir richtig Mühe. Zum ersten Mal seit Jahren werden wir die Festtage nicht mit unserer Familie verbringen, sondern mit Freunden. Deswegen erlaube ich mir etwas weniger Konventionelles: einen dunklen Tisch mit silbernen und warmen Holzakzenten. Sie passen ideal zum Silberbesteck und Porzellan von meiner Mutter, die ich nur für besondere Anlässe aus dem Schrank ziehe. Und Weihnachten ist etwas “SPEZIELLES”!
Traditionen
Wenn ich in meinen Erinnerungen stöbere, war das Dekorieren des Weihnachtstisches bei uns zu Hause von geringer Bedeutung. Vielmehr wurde auf Traditionen und ihre Bedeutung geachtet. Deswegen konnte am Tisch kein Kerzenständer fehlen – Symbol des Lichtes, Walnüsse als Symbol der Weisheit und Gesundheit, Fischschuppen als Symbol des Glücks, Apfel als Symbol des Zusammenhalts, Knoblauch als Symbol des Schutzes und Honig als Symbol der Güte.
Am Heiligabend wurde bis zum Abend gefastet. Um den Tisch wurde ein Seil gebunden, was den Familienzusammenhalt symbolisierte, und niemand konnte bis zum Schluss den Tisch verlassen. Es war auch üblich für eine Person mehr zu decken als Erinnerung an diejenigen, die nicht mehr unter uns sind oder für einen zufälligen Gast.
Nach dem Essen wurde ein Apfel auseinander geschnitten. Abhängig von der Form des Kerns wurde das Schicksal der Familienmitglieder vorhergesagt. Wenn das Herz des in Scheiben geschnittenen Apfels sternförmig war, erwartete man Glück in der Familie, und wenn das Innenstück kreuzförmig war, konnte man mit einer Krankheit rechnen. Um die Familie im nächsten Jahr nicht in die Irre zu führen, wurde der Apfel in so viele Stücke geteilt, wie Menschen am Tisch saßen und jeder aß jeweils sein Stück.
Nach dem Abendessen wurden die Kerzen ausgeblasen. Wenn der Rauch aufstieg, war das ein Zeichen, dass alle gesund sein würden. Wenn er zur Seite geht, bedeutete es, dass jemand in der Familie krank wird.
Die meisten der an diesem Abend praktizierten Traditionen betrafen die Gesundheit und das Wohlbefinden der Familie. Wir hielten diesen Dezembertag für magisch, deshalb nahmen wir alle Bräuche und den Aberglauben ernst. Jeder versuchte höflich zu sein und Streitigkeiten zu vermeiden, denn der 24. Dezember war der entscheidende Tag des Jahres. Wie an Heiligabend, so das ganze Jahr über.
Es wäre Schade diese Traditionen zu vergessen. Sie erinnern uns daran, dass Glaube, Traditionen und Bräuche einst wirklich stark und ein wesentlicher Bestandteil von Weihnachten waren. Anstatt ein angenehmes Weihnachtsfest zu verbringen, sind die meisten Menschen heutzutage vor Weihnachten gestresst und verschuldet. Kehren wir in eine alte Weihnachtszeit voller Wohlbefinden und Demut zurück und erinnern wir uns an die Bräuche, die diesen Tag wirklich magisch gemacht haben. Ein gedeckter Tisch ist meiner Meinung nach eine angemessene Wertschätzung und Verehrung der jahrelang gepflegten Traditionen.
Weihnachtstisch
Dieses Jahr habe ich mich für ein unkonventionelles dunkles Styling mit silbernen und hölzernen Akzenten entschieden. Holz- und Silber sind momentan meine Favoriten, daher machte ich mir keine großen Gedanken über die Auswahl der Tischdekoration.
Ich benutzte eine einfache anthrazitfarbene Tischdecke, silberne Unterteller mit dem Porzellangeschirr meiner Mutter und dunkelgraue Stoffservietten (sind etwas schicker als klassische Papierservietten) mit silbernen Punkten. Diese habe ich in eine einfache Holzverzierung mit klassischen Weihnachtssymbolen eingewickelt, die zum Jahresende von besonderer Bedeutung sind. Zum Beispiel ein Stern (brachte Hirten und Weise zur Krippe) oder ein klassischer Baum als Symbol für Weihnachten. Es sind gerade die Holzdekorationen, die diesem dunklen Weihnachtsstil ein bisschen Weichheit und Wärme verleihen.
In die Mitte des Tisches stellte ich ein orientalisches versilbertes Tablett voller anderer warmer dekorativer Akzente wie Zimtstangen, Tannenzapfen, Walnüsse, Glocken, versilberte Verzierungen, Äpfel und natürlich einen Kerzenhalter mit schwarzen Kerzen als Statement. Kerzen bringen Licht und Hoffnung in den dunklen Winter, Tannenzapfen und Nüsse bedeuten Fruchtbarkeit – all diese Symbole tragen zu einer festlichen Weihnachtsstimmung bei.
Vergesst nicht auf die Düfte! Ich verbinde Weihnachten mit dem Duft vom Zimt, Lebkuchen und leckerem Essen. Schaut euch auch meinen Tipp für ein perfektes Weihnachtsessen an.
Das Beste am Dekorieren eines Weihnachtstisches ist, dass ihr euch so richtig austoben könnt. Zu Weihnachten gibt es nie zu viel Deko. Wenn ihr mal übertreiben wollt, ist diese festliche Zeit dafür ideal. Ich hoffe, dass euch mein Versuch, eine angenehme Tischatmosphäre zu schaffen, inspiriert und anregt eure eigenen und sicherlich viel schönere Weihnachtstischdekoration zu kreieren. Schöne Inspirationen findet ihr auch bei theinspirassion.
Frohe Weihnachten!
Eure Lucididit.
Foto: Lucididit